Der Druck steigt: Studenten protestieren weltweit gegen realitätsferne VWL an Universitäten und Wirtschaftsinstitutionen.
Es wurde auch Zeit: Am 5.Mai haben Studentgruppen weltweit in einer gemeinsamen verfassten Petition für eine plurale und realistischere VWL Lehre an den Universitäten protestiert. Occupy Finance begrüßt das, freut sich über diesen Schritt ausdrücklich und hat auf Veranstaltungen der Bürgeruniversität Frankfurt in der Vergangenheit ähnliche Forderungen formuliert.
Was für viele Bürger auf den ersten Blick wie eine langweilige Fachdiskussion auf Hochschulebene klingen mag, ist in Wirklichkeit von hoher Relevanz für die Zivilgesellschaft, denn die makroökomische Mainstreamtheorie "Neoklassik" bestimmt weltweit nach wie vor die nationale Wirtschaftspolitik der meisten Länder. Ökonomen an Wirtschaftsinstituten, Zentralbanker und Politiker richten sich nach ihr.
What is taught shapes the minds of the next generation of policymakers, and therefore shapes the societies we live in.
We, 42 associations of economics students from 19 different countries, believe it is time to reconsider the way economics is taught. We are dissatisfied with the dramatic narrowing of the curriculum that has taken place over the last couple of decades. This lack of intellectual diversity does not only restrain education and research. It limits our ability to contend with the multidimensional challenges of the 21st century - from financial stability, to food security and climate change. The
real world should be brought back into the classroom, as well as debate and a pluralism of theories and methods. This will help renew the discipline and ultimately create a space in which solutions to society’s problems can be generated.
Die Bedeutung dieser Abhängikeit wurde nicht zuletzt auf der Veranstaltung "Alternative Lösungswege aus der Eurokrise" im Haus am Dom in Frankfurt am 9.Mai deutlich. Podiumsteilnehmer war unter anderem der der Grüne Spitzenkandidat für die EU-Parlamentswahl Sven Giegold. Auf eine Zuhörerfrage, warum die Politiker die Struktur des Bankensystems nicht nach-haltiger ändern können, um sie stabiler zu machen, verwies Giegold auf den mangelnden Konsensus aus Bürgerinitiativen und Wissenschaftlern zu diesem Schritt. Genau an diesem Punkt erhöhen die Studenten den Druck auf die Wissenschaftler.
Die Resonanz der Universitäten bleibt abzuwarten und spannend. Wir würden eigentlich an dieser Stelle noch die inhaltlichen Forderungen kommentieren. In diesem Fall reicht aber ein Verweis auf den gut recherchierten Artikel "Herdentrieb" aus der Zeit-Online, dem in Bezug auf das Thema nichts hinzuzufügen ist.
http://blog.zeit.de/herdentrieb/
Die vollständige Petition der Studenten findet sich hier: http://www.isipe.net/open-letter/
Viel Spaß beim Lesen!
Es wurde auch Zeit: Am 5.Mai haben Studentgruppen weltweit in einer gemeinsamen verfassten Petition für eine plurale und realistischere VWL Lehre an den Universitäten protestiert. Occupy Finance begrüßt das, freut sich über diesen Schritt ausdrücklich und hat auf Veranstaltungen der Bürgeruniversität Frankfurt in der Vergangenheit ähnliche Forderungen formuliert.
Was für viele Bürger auf den ersten Blick wie eine langweilige Fachdiskussion auf Hochschulebene klingen mag, ist in Wirklichkeit von hoher Relevanz für die Zivilgesellschaft, denn die makroökomische Mainstreamtheorie "Neoklassik" bestimmt weltweit nach wie vor die nationale Wirtschaftspolitik der meisten Länder. Ökonomen an Wirtschaftsinstituten, Zentralbanker und Politiker richten sich nach ihr.
What is taught shapes the minds of the next generation of policymakers, and therefore shapes the societies we live in.
We, 42 associations of economics students from 19 different countries, believe it is time to reconsider the way economics is taught. We are dissatisfied with the dramatic narrowing of the curriculum that has taken place over the last couple of decades. This lack of intellectual diversity does not only restrain education and research. It limits our ability to contend with the multidimensional challenges of the 21st century - from financial stability, to food security and climate change. The
real world should be brought back into the classroom, as well as debate and a pluralism of theories and methods. This will help renew the discipline and ultimately create a space in which solutions to society’s problems can be generated.
Die Bedeutung dieser Abhängikeit wurde nicht zuletzt auf der Veranstaltung "Alternative Lösungswege aus der Eurokrise" im Haus am Dom in Frankfurt am 9.Mai deutlich. Podiumsteilnehmer war unter anderem der der Grüne Spitzenkandidat für die EU-Parlamentswahl Sven Giegold. Auf eine Zuhörerfrage, warum die Politiker die Struktur des Bankensystems nicht nach-haltiger ändern können, um sie stabiler zu machen, verwies Giegold auf den mangelnden Konsensus aus Bürgerinitiativen und Wissenschaftlern zu diesem Schritt. Genau an diesem Punkt erhöhen die Studenten den Druck auf die Wissenschaftler.
Die Resonanz der Universitäten bleibt abzuwarten und spannend. Wir würden eigentlich an dieser Stelle noch die inhaltlichen Forderungen kommentieren. In diesem Fall reicht aber ein Verweis auf den gut recherchierten Artikel "Herdentrieb" aus der Zeit-Online, dem in Bezug auf das Thema nichts hinzuzufügen ist.
http://blog.zeit.de/herdentrieb/
Die vollständige Petition der Studenten findet sich hier: http://www.isipe.net/open-letter/
Viel Spaß beim Lesen!