Finanzkrise
Wie konnte es dazu kommen?
Seit annähernd 5 Jahren steckt die Welt in der schwersten Finanzkrise seit der großen Depression in den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Man muss ein wenig zurückgreifen. Ende der 90er Jahre wurde das Internet populär, junge Leute gründeten Firmen, junge Investment-banker brachten diese schnell an die Börse. Die Kurse stiegen oft über Nacht in Schwindel erregende Höhen – bis dann um das Jahr 2000 herum Schluss damit war. Aus dem „Dotcom“ – Boom wurde die Dotcom-Blase, und in den USA versuchte man zu retten was zu retten war, indem die Zentralbank die Zinsen senkte und die Finanzmärkte reichlich mit Geld versorgte. Das funktionierte so weit, dass eine tiefe Rezession vermieden wurde.
Was aber tun mit dem vielen billigen Geld?
Die „New Economy“ hatte immerhin mit praktischen und realen Dingen zu tun – unser tägliches Leben hat sich mit dem Internet in vielfacher Hinsicht verändert: im Beruf ebenso wie in der Freizeit. New Economy war aber nun abgemeldet. Also die klassische Nummer – Immobilien. Die Preise in den USA (auch anderswo) stiegen, von Jahr zu Jahr ein bisschen mehr, Hausbesitzer wurden auf dem Papier immer reicher. Eine zusätzliche Hypothek aufs Haus aufnehmen und das Geld für lang gehegte Wünsche ausgeben – Rückzahlung: kein Problem, die Preise steigen weiter, der Wertzuwachs wird es irgendwie schon richten. Dann gab es da noch ein altes US-Regierungsprogramm: subventionierte Hypotheken für Menschen, die sich eigentlich kein Haus leisten können („Subprime“).
Und das Ganze passt auch noch richtig gut zu den politischen Überzeugungen der regierenden Konservativen unter George W. Bush – nicht der Staat verschuldet sich, um Geld an seine Bürger weiter zu geben, die Bürger übernehmen das auf eigene Rechnung. Und es rechnet sich für alle, weil die Immobilienpreise steigen und steigen. Hinzu kommt die Kreativität der Finanzbranche: schlechte Hypotheken werden mit guten zusammen gepackt, Finanzprodukte mit bisher unbekannten Namen entstehen, werden von Ratingagenturen mit „AAA“ bewertet und auf der ganzen Welt bei Anlegern untergebracht. So lange es währte ….
2006 gab es die ersten Anzeichen, dass es mit dem US-Häusermarkt so nicht weiter geht. 2007 wurde die Investmentbank Bear Stearns „gerettet“,
und 2008 ließ man Lehman dann pleite gehen. Auftakt zur Kernschmelze des Weltfinanzsystems, unter dessen Folgen die Menschen überall auf
der Welt bis heute leiden. Seither liegen die Zentralbankzinsen in den entwickelten Ländern nahe Null, so dass die Banken, die sich untereinander
kein Geld mehr leihen mögen, ihren Rohstoff zu unschlagbaren Niedrigpreisen erhalten. Faktisch insolvente Banken und Versicherungen wurden
von Staaten gerettet, deren Verschuldung damit in die Höhe getrieben wurde – in Deutschland allein um über 320 Mrd. € oder mehr als 12% der Wirtschaftsleistung. Andere Länder hat es schlimmer getroffen.
Was hat es mit der Eurokrise auf sich, von der jeden Tag die Zeitungen voll sind?
Die nicht enden wollenden Rettungsaktionen, die einander so schnell ablösen, dass einem schwindlig werden kann?
Die Gründungsmitglieder der Eurozone (darunter Deutschland, Frankreich, Italien und die Beneluxländer sowie Spanien und andere) haben sich
Mitte der 90er Jahre verpflichtet, die gemeinsame Währung einzuführen. Vorplanungen dafür gehen bis in die 70er Jahre zurück. Die Mitglieder der Währungsunion müssen damit mit einer Währung arbeiten, die für alle den gleichen Außenwert hat.
Nun war es früher so, dass etwa Italien bei wirtschaftlichen Problemen die Lira abwertete, womit dann der Urlaub in Italien in DM weniger kostete und der VW Golf in Lira teurer wurde. So etwas geht in einer Währungsunion nicht. Das war auch erst einmal kein Problem – viele Länder erlebten 1999 die für sie angenehme Situation, dass die Zinsen auf ein Niveau sanken, wie es zuvor nur in Deutschland oder Frankreich herrschte. Das kurbelte die Verschuldung deutlich an: ob Staat, Verbraucher oder investierende Unternehmer, alle bedienten sich gern mit billigen Krediten. Niedrige weltweite Zentralbankzinsen taten ein Übriges, und die heute so wählerischen Finanzmärkte konnten ihre Kreditverträge und Finanzprodukte gar nicht schnell genug loswerden, auch in Spanien, Griechenland oder Portugal.
Das hat sich seit 2008 gründlich geändert. Die plötzlich als so schlecht wahr genommenen Staatsanleihen und Kredite wurden und werden aus den Bilanzen von Banken und Anlegern entfernt, einiges davon dient inzwischen als vorgebliche „Sicherheit“ für Kredite von EZB und ESM.
Griechenland, Portugal und Spanien ächzen unter Sparprogrammen - die Arbeitslosigkeit liegt dort inzwischen über 20%, die Jugendarbeitslosigkeit bei bis zu 50%, und jede neue Sparrunde erhöht die Staatsschuldenquote, weil die Politiker Staatsleistungen gar nicht so schnell streichen können,
wie parallel die Wirtschaftsleistung weg bricht. Auch in Italien, Frankreich oder England werden die Staatsausgaben heftig gekürzt, auch dort hat das Sozialprodukt bei weitem noch nicht wieder das Niveau von 2008 erreicht.
Wie kommen wir da wieder ´raus?
So wie es gerade probiert wird wohl eher nicht. Staatsausgaben streichen in der Krise – das hat man in der Weltwirtschaftskrise 1929 – 1936 gemacht. Das klappt nicht – Volkswirtschaften funktionieren nun mal anders als schwäbische Privathaushalte.
Wir meinen, dass zweierlei erforderlich ist: eine deutliche Entwertung der Schulden, und parallel dazu eine Neuausrichtung der Geldordnung, die für die Zukunft ausschließt, dass wieder eine Verschuldungsorgie eintritt, wie sie aktuell vorherrscht. Bei der Neujustierung der Schulden wird zwischen unterschiedlichen Vermögensansprüchen zu unterscheiden sein – Kleinsparer und Riesterverträge sind sicher anders zu behandeln als reine Spekulationsgeschäfte. Und die Geldordnung ist in Richtung <Vollgeld> zu verändern.
Klar ist aber auch, dass es mit der Staatsverschuldung so nicht weiter gehen kann. Mit Einführung der DM waren die in Deutschland auf Null gestellt, und in den 50er Jahren brummte die Wirtschaft – in Deutschland und eigentlich allen westlichen Industrieländern. Europa startete in das Zeitalter des Massenkonsums – die Kaufkraft der Arbeitnehmer stieg deutlich, und die Straßenränder auch in Arbeitervierteln waren bald von parkenden Autos gesäumt. Das ging so bis in die 70er Jahre – mit der ersten Ölkrise war dieses goldene Zeitalter vorbei.
Man erinnerte sich an Keynes, dessen Lehre in der Wirtschaftswissenschaft zur herrschenden geworden war, ohne dass man seine Krisenrezepte nach 1945 hatte anwenden müssen. Was meint Keynessche Lehre? Ganz kurz gefasst, heißt das, dass der Staat angesichts zu geringer privater Nachfrage Investitionsprogramme auflegt und so für Beschäftigung und Einkommen sorgt. Die Schulden, die dafür aufgenommen werden, sind gute Schulden, weil ohne diese Schulden der volkswirtschaftliche Schaden größer ist als mit ihnen.
So geschah es seit den 70er Jahren, und es wirkte offenbar auch. Nun ist Konjunkturpolitik nach Keynes aber eine Medaille mit zwei Seiten: läuft die Wirtschaft wieder gut, so soll der Staat seine zusätzlichen Ausgaben zurückfahren und damit über den gesamten Konjunkturzyklus die Staatshaushalte ausgleichen. Das ist nur seit den 70er Jahren nie mehr geschehen, womit der Anteil der Staatsverschuldung am Sozialprodukt kontinuierlich stieg.
Es wird nur so gehen, dass erst die Krise überwunden wird – Energiewende und Klimaschutz eröffnen Investitionsgelegenheiten in Hülle und Fülle. Die Staatshaushalte müssen anschließend saniert werden. Kinder fordern bereits ein Ende der Schuldenpolitik: "Räumt auf, bevor ihr geht" - eine Viralkampagne im Web vom Bund junger Unternehmer (BJU).
Literaturhinweise
Es gibt eine fast unüberschaubare Fülle von Literatur. Einen Überblick bietet etwa corporatecontrol.de. Die Höhepunkte aus unserer Sicht:
zuerst das Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von OCCUPY MONEY, der ausgehend von der herrschenden Lehre der wissenschaftlichen Ökonomik umfassend das Finanzsystem analysiert, mit vielen Literaturhinweisen.
Prof. Dr. Dr. Helge Peukert, Die große Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise,
Umfassende Finanzsystem-Analyse, Marburg 2012, 4. aktualisierte Auflage 2012 · 624 Seiten,
€ 29,80 / ISBN 978-3-89518-920-3, Metropolis Verlag.
Carmen M. Reinhart & Kenneth S. Rogoff, Dieses Mal ist alles anders - Acht Jahrhunderte Finanzkrisen,
Der neue Klassiker – verblüffende Einsichten aus der Vogelperspektive über 800 Jahre, indirekt die Beweisführung,
dass auf Zinseszins basierendes Wirtschaften auf lange Dauer einfach nicht funktioniert
München 2010, € 34,50 / ISBN 978-3-89879-564-7, FinanzBuch Verlag.
Matthias Weik, Marc Friedrich; Der größte Raubzug der Geschichte,
Die Alternative und Ergänzung - ein journalistisch gehaltener Überblick mit vielen Details aus Deutschland
Marburg 2012, 382 Seiten, Paperback , € 19,90 / ISBN 978-3-8288-2949-7 , Tectum Verlag.
David Graeber, Schulden - Die ersten 5000 Jahre,
Umfassend und weit über die Ökonomie hinaus greifend, von einem der Vordenker der Occupy-Bewegung
Stuttgart 2012, € 26,95 / ISBN 978-3-608-94767-0, Klett-Cotta Verlag.
Seit annähernd 5 Jahren steckt die Welt in der schwersten Finanzkrise seit der großen Depression in den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Man muss ein wenig zurückgreifen. Ende der 90er Jahre wurde das Internet populär, junge Leute gründeten Firmen, junge Investment-banker brachten diese schnell an die Börse. Die Kurse stiegen oft über Nacht in Schwindel erregende Höhen – bis dann um das Jahr 2000 herum Schluss damit war. Aus dem „Dotcom“ – Boom wurde die Dotcom-Blase, und in den USA versuchte man zu retten was zu retten war, indem die Zentralbank die Zinsen senkte und die Finanzmärkte reichlich mit Geld versorgte. Das funktionierte so weit, dass eine tiefe Rezession vermieden wurde.
Was aber tun mit dem vielen billigen Geld?
Die „New Economy“ hatte immerhin mit praktischen und realen Dingen zu tun – unser tägliches Leben hat sich mit dem Internet in vielfacher Hinsicht verändert: im Beruf ebenso wie in der Freizeit. New Economy war aber nun abgemeldet. Also die klassische Nummer – Immobilien. Die Preise in den USA (auch anderswo) stiegen, von Jahr zu Jahr ein bisschen mehr, Hausbesitzer wurden auf dem Papier immer reicher. Eine zusätzliche Hypothek aufs Haus aufnehmen und das Geld für lang gehegte Wünsche ausgeben – Rückzahlung: kein Problem, die Preise steigen weiter, der Wertzuwachs wird es irgendwie schon richten. Dann gab es da noch ein altes US-Regierungsprogramm: subventionierte Hypotheken für Menschen, die sich eigentlich kein Haus leisten können („Subprime“).
Und das Ganze passt auch noch richtig gut zu den politischen Überzeugungen der regierenden Konservativen unter George W. Bush – nicht der Staat verschuldet sich, um Geld an seine Bürger weiter zu geben, die Bürger übernehmen das auf eigene Rechnung. Und es rechnet sich für alle, weil die Immobilienpreise steigen und steigen. Hinzu kommt die Kreativität der Finanzbranche: schlechte Hypotheken werden mit guten zusammen gepackt, Finanzprodukte mit bisher unbekannten Namen entstehen, werden von Ratingagenturen mit „AAA“ bewertet und auf der ganzen Welt bei Anlegern untergebracht. So lange es währte ….
2006 gab es die ersten Anzeichen, dass es mit dem US-Häusermarkt so nicht weiter geht. 2007 wurde die Investmentbank Bear Stearns „gerettet“,
und 2008 ließ man Lehman dann pleite gehen. Auftakt zur Kernschmelze des Weltfinanzsystems, unter dessen Folgen die Menschen überall auf
der Welt bis heute leiden. Seither liegen die Zentralbankzinsen in den entwickelten Ländern nahe Null, so dass die Banken, die sich untereinander
kein Geld mehr leihen mögen, ihren Rohstoff zu unschlagbaren Niedrigpreisen erhalten. Faktisch insolvente Banken und Versicherungen wurden
von Staaten gerettet, deren Verschuldung damit in die Höhe getrieben wurde – in Deutschland allein um über 320 Mrd. € oder mehr als 12% der Wirtschaftsleistung. Andere Länder hat es schlimmer getroffen.
Was hat es mit der Eurokrise auf sich, von der jeden Tag die Zeitungen voll sind?
Die nicht enden wollenden Rettungsaktionen, die einander so schnell ablösen, dass einem schwindlig werden kann?
Die Gründungsmitglieder der Eurozone (darunter Deutschland, Frankreich, Italien und die Beneluxländer sowie Spanien und andere) haben sich
Mitte der 90er Jahre verpflichtet, die gemeinsame Währung einzuführen. Vorplanungen dafür gehen bis in die 70er Jahre zurück. Die Mitglieder der Währungsunion müssen damit mit einer Währung arbeiten, die für alle den gleichen Außenwert hat.
Nun war es früher so, dass etwa Italien bei wirtschaftlichen Problemen die Lira abwertete, womit dann der Urlaub in Italien in DM weniger kostete und der VW Golf in Lira teurer wurde. So etwas geht in einer Währungsunion nicht. Das war auch erst einmal kein Problem – viele Länder erlebten 1999 die für sie angenehme Situation, dass die Zinsen auf ein Niveau sanken, wie es zuvor nur in Deutschland oder Frankreich herrschte. Das kurbelte die Verschuldung deutlich an: ob Staat, Verbraucher oder investierende Unternehmer, alle bedienten sich gern mit billigen Krediten. Niedrige weltweite Zentralbankzinsen taten ein Übriges, und die heute so wählerischen Finanzmärkte konnten ihre Kreditverträge und Finanzprodukte gar nicht schnell genug loswerden, auch in Spanien, Griechenland oder Portugal.
Das hat sich seit 2008 gründlich geändert. Die plötzlich als so schlecht wahr genommenen Staatsanleihen und Kredite wurden und werden aus den Bilanzen von Banken und Anlegern entfernt, einiges davon dient inzwischen als vorgebliche „Sicherheit“ für Kredite von EZB und ESM.
Griechenland, Portugal und Spanien ächzen unter Sparprogrammen - die Arbeitslosigkeit liegt dort inzwischen über 20%, die Jugendarbeitslosigkeit bei bis zu 50%, und jede neue Sparrunde erhöht die Staatsschuldenquote, weil die Politiker Staatsleistungen gar nicht so schnell streichen können,
wie parallel die Wirtschaftsleistung weg bricht. Auch in Italien, Frankreich oder England werden die Staatsausgaben heftig gekürzt, auch dort hat das Sozialprodukt bei weitem noch nicht wieder das Niveau von 2008 erreicht.
Wie kommen wir da wieder ´raus?
So wie es gerade probiert wird wohl eher nicht. Staatsausgaben streichen in der Krise – das hat man in der Weltwirtschaftskrise 1929 – 1936 gemacht. Das klappt nicht – Volkswirtschaften funktionieren nun mal anders als schwäbische Privathaushalte.
Wir meinen, dass zweierlei erforderlich ist: eine deutliche Entwertung der Schulden, und parallel dazu eine Neuausrichtung der Geldordnung, die für die Zukunft ausschließt, dass wieder eine Verschuldungsorgie eintritt, wie sie aktuell vorherrscht. Bei der Neujustierung der Schulden wird zwischen unterschiedlichen Vermögensansprüchen zu unterscheiden sein – Kleinsparer und Riesterverträge sind sicher anders zu behandeln als reine Spekulationsgeschäfte. Und die Geldordnung ist in Richtung <Vollgeld> zu verändern.
Klar ist aber auch, dass es mit der Staatsverschuldung so nicht weiter gehen kann. Mit Einführung der DM waren die in Deutschland auf Null gestellt, und in den 50er Jahren brummte die Wirtschaft – in Deutschland und eigentlich allen westlichen Industrieländern. Europa startete in das Zeitalter des Massenkonsums – die Kaufkraft der Arbeitnehmer stieg deutlich, und die Straßenränder auch in Arbeitervierteln waren bald von parkenden Autos gesäumt. Das ging so bis in die 70er Jahre – mit der ersten Ölkrise war dieses goldene Zeitalter vorbei.
Man erinnerte sich an Keynes, dessen Lehre in der Wirtschaftswissenschaft zur herrschenden geworden war, ohne dass man seine Krisenrezepte nach 1945 hatte anwenden müssen. Was meint Keynessche Lehre? Ganz kurz gefasst, heißt das, dass der Staat angesichts zu geringer privater Nachfrage Investitionsprogramme auflegt und so für Beschäftigung und Einkommen sorgt. Die Schulden, die dafür aufgenommen werden, sind gute Schulden, weil ohne diese Schulden der volkswirtschaftliche Schaden größer ist als mit ihnen.
So geschah es seit den 70er Jahren, und es wirkte offenbar auch. Nun ist Konjunkturpolitik nach Keynes aber eine Medaille mit zwei Seiten: läuft die Wirtschaft wieder gut, so soll der Staat seine zusätzlichen Ausgaben zurückfahren und damit über den gesamten Konjunkturzyklus die Staatshaushalte ausgleichen. Das ist nur seit den 70er Jahren nie mehr geschehen, womit der Anteil der Staatsverschuldung am Sozialprodukt kontinuierlich stieg.
Es wird nur so gehen, dass erst die Krise überwunden wird – Energiewende und Klimaschutz eröffnen Investitionsgelegenheiten in Hülle und Fülle. Die Staatshaushalte müssen anschließend saniert werden. Kinder fordern bereits ein Ende der Schuldenpolitik: "Räumt auf, bevor ihr geht" - eine Viralkampagne im Web vom Bund junger Unternehmer (BJU).
Literaturhinweise
Es gibt eine fast unüberschaubare Fülle von Literatur. Einen Überblick bietet etwa corporatecontrol.de. Die Höhepunkte aus unserer Sicht:
zuerst das Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von OCCUPY MONEY, der ausgehend von der herrschenden Lehre der wissenschaftlichen Ökonomik umfassend das Finanzsystem analysiert, mit vielen Literaturhinweisen.
Prof. Dr. Dr. Helge Peukert, Die große Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise,
Umfassende Finanzsystem-Analyse, Marburg 2012, 4. aktualisierte Auflage 2012 · 624 Seiten,
€ 29,80 / ISBN 978-3-89518-920-3, Metropolis Verlag.
Carmen M. Reinhart & Kenneth S. Rogoff, Dieses Mal ist alles anders - Acht Jahrhunderte Finanzkrisen,
Der neue Klassiker – verblüffende Einsichten aus der Vogelperspektive über 800 Jahre, indirekt die Beweisführung,
dass auf Zinseszins basierendes Wirtschaften auf lange Dauer einfach nicht funktioniert
München 2010, € 34,50 / ISBN 978-3-89879-564-7, FinanzBuch Verlag.
Matthias Weik, Marc Friedrich; Der größte Raubzug der Geschichte,
Die Alternative und Ergänzung - ein journalistisch gehaltener Überblick mit vielen Details aus Deutschland
Marburg 2012, 382 Seiten, Paperback , € 19,90 / ISBN 978-3-8288-2949-7 , Tectum Verlag.
David Graeber, Schulden - Die ersten 5000 Jahre,
Umfassend und weit über die Ökonomie hinaus greifend, von einem der Vordenker der Occupy-Bewegung
Stuttgart 2012, € 26,95 / ISBN 978-3-608-94767-0, Klett-Cotta Verlag.