Prof. Dr. Dr. Helge Peukert
Zitat aus der Zeitschrift für Sozialökonomie 168-169, 2011, S. 63-66 (Werner Onken)
„Zusätzlich zu all den von Peukert für notwendig gehaltenen Reformen, die den Finanzmärkten 'von außen' Daumenschrauben anlegen, wird es nämlich auch notwendig sein, ihre permanente Expansion und Verselbständigung 'von innen' mit einem Abbau der (u.a. durch den Zinseszins bewirkten) Konzentration der Geldvermögen" zu bremsen. Letztlich geht es auch für Peukert und die "ungeklärte Zukunftsfrage: Wäre eine ökologisch tragfähige Gesellschaft, die nicht auf den Wachstumsimperativ angewiesen ist, mit einer Geldordnung vereinbar, in der es positive Zinssätze gibt? Falls die Frage zu verneinen ist: Ist eine Geldordnung in einer arbeitsteiligen Wirtschaft ohne positive Zinssätze möglich?" (S. 25, 27)
Nachdem diese Schlüsselfrage bei allen Ausführungen Peukerts zu den Finanzmarkttheorien des ökonomischen Mainstreams sowie zu den alternativen Erklärungs-ansätzen und Reformvorschlägen im Hintergrund geblieben ist, taucht sie am Ende als Krönung seines Buches wieder auf. Mit einer bewundernswerten Geste der Aufrichtigkeit bekennt Peukert, dass er "sich an die letzte Wurzel des Problems der Finanzmärkte bisher nicht
herantraute: Wie kann ein Wirtschaftssystem überleben, das angesichts positiver Zinssätze und mit Vermögenswerten, die Rendite
abwerfen sollen, was letztlich nur durch Erlöse aus der Realspähre geleistet werden kann, ein System also, das auf Wachstum angelegt
ist, mit den Erfordernissen der Ökosphäre harmonieren, die stetiges Wachstum nicht mehr verträgt. Diese Fragen im wirtschaftswissen-schaftlichen Raum überhaupt zu stellen, ist - unabhängig davon, wie sie in Zukunft beantwortet werden - ein geradezu sensationelles Ergebnis."
Professor am Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Finanzsoziologie
an der Universität Erfurt.
Prof. Dr. Dr. Helge Peukert auf Youtube.
„Zusätzlich zu all den von Peukert für notwendig gehaltenen Reformen, die den Finanzmärkten 'von außen' Daumenschrauben anlegen, wird es nämlich auch notwendig sein, ihre permanente Expansion und Verselbständigung 'von innen' mit einem Abbau der (u.a. durch den Zinseszins bewirkten) Konzentration der Geldvermögen" zu bremsen. Letztlich geht es auch für Peukert und die "ungeklärte Zukunftsfrage: Wäre eine ökologisch tragfähige Gesellschaft, die nicht auf den Wachstumsimperativ angewiesen ist, mit einer Geldordnung vereinbar, in der es positive Zinssätze gibt? Falls die Frage zu verneinen ist: Ist eine Geldordnung in einer arbeitsteiligen Wirtschaft ohne positive Zinssätze möglich?" (S. 25, 27)
Nachdem diese Schlüsselfrage bei allen Ausführungen Peukerts zu den Finanzmarkttheorien des ökonomischen Mainstreams sowie zu den alternativen Erklärungs-ansätzen und Reformvorschlägen im Hintergrund geblieben ist, taucht sie am Ende als Krönung seines Buches wieder auf. Mit einer bewundernswerten Geste der Aufrichtigkeit bekennt Peukert, dass er "sich an die letzte Wurzel des Problems der Finanzmärkte bisher nicht
herantraute: Wie kann ein Wirtschaftssystem überleben, das angesichts positiver Zinssätze und mit Vermögenswerten, die Rendite
abwerfen sollen, was letztlich nur durch Erlöse aus der Realspähre geleistet werden kann, ein System also, das auf Wachstum angelegt
ist, mit den Erfordernissen der Ökosphäre harmonieren, die stetiges Wachstum nicht mehr verträgt. Diese Fragen im wirtschaftswissen-schaftlichen Raum überhaupt zu stellen, ist - unabhängig davon, wie sie in Zukunft beantwortet werden - ein geradezu sensationelles Ergebnis."
Professor am Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Finanzsoziologie
an der Universität Erfurt.
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